Nachhilfe – lernen – Prüfungsstress

Grübel und studier auf der Suche nach DEM ultimativen Tipp zum leichter lernen und dem sicheren Bestehen von Prüfungen. Viel ist bereits geschrieben worden, vieles erforscht, aber wenig in der Praxis angekommen. An Schulen in Deutschland ist das „Lernen lernen“ immer noch kein Thema, lernen können wird schlicht vorausgesetzt. Klappt es nicht – oh Wunder – ist das ein Problem der Schüler, nicht der Lehrer. Obwohl es genau umgekehrt ist: die teuer ausgebildeten und studierten Profis sollten in Sachen Lerntechniken eigentlich Rede und Antwort stehen können. Sollten, eigentlich.

Hier ein paar Lerntipps für Mathe ohne Anspruch auf pädagogische Fundierung, klappen aber in der Praxis:

1. Auswendig lernen auch in Mathe
Mathe und auswendig lernen? Ja, genau! Z.B. beim Kopfrechnen. Wer bei 6×6 oder 132:12 anfängt zu rechnen, hat schon verloren. Irgendwann sollte man das „einfach wissen“, will heißen, auswendig können. Auch binomische Formeln, Definitionen und Rechenwege kann man auswendig lernen. So behält man den Überblick und wird mögliche Vereinfachungen schnell zu erkennen. Andere Beispiele: 33 1/3% sind 1/3, ein viertel Liter sind 250 ml etc. Das muss man nicht immer wieder neu verstehen und ausrechnen, sondern einfach wissen, also auswendig können. Oft genug haben Schüler den Rechenweg verstanden, scheitern aber an solchen handwerklichen Sachen. Und oft genug folgt dem sturen auswendig lernen die tiefere Einsicht automatisch.

2. Wiederholung und Fernseh-Timing
Der gute Freund des auswendig Lernens ist die Wiederholung. Das kollidiert mit dem Bedürfnis nach Glotze, Facebook und Co. Es hat aber einfach keinen Wert, eine Stunde lang zu lernen und anschließend 3 Stunden auf Youtube zu hängen. Das Gelernte ist dann weg, der Lernaufwand um sonst. Statt dessen kann man die Reaktionsfähigkeit z.B. beim WOW spielen enorm oben halten, wenn man taktische Pausen einlegt, in denen man fünf bis sieben Minuten lang Vokabeln oder Formeln wiederholt oder, besser noch, Kopfrechnen trainiert. Aber nicht wild durcheinander! Sondern wenige Aufgabe immer wieder, bis sie sicher sitzen. Sechs mal fünf Minuten sind – na? Wieveil insgesamt? Genau, auch 30 Minuten. Wenn man dazu aufsteht und im Zimmer auf und ab geht, wirkt es noch besser. Ist tatsächlich so, gibt es auch einen Grund für, führt hier aber zu weit.

3. Mathe als Angst-Gegner
Toll gelernt und dann alles weg? Wem ist das noch nicht passiert. Wem das aber öfter geschieht, sollte nicht anderen die Schuld geben: „Ich hasse Mathe“ tut dem Fach doch auch weh, und Mathe wird sich übel rächen! „Das brauche ich nie wieder im Leben!“ Falsch! Du brauchst es schon in 3 Wochen wieder. Oder eben in einem Jahr, wenn Du sitzen geblieben bist und alles noch mal lernen sollst.
Zu wissen, wie man Fahrrad fährt ist eben keine Ersatz dafür, tatsächlich Fahrrad fahren zu können. Das ist bei Mathe genau so! Wiederholung bringt Routine, Routine Sicherheit, Sicherheit vertreibt Angst. Es lohnt sich, die Hausaufgaben nach zu rechnen, ein mal, zwei mal, drei mal, bis man die wichtigsten Aufgabentypen „singen“ kann. Sicher kein Tipp gegen den großen Blackout, aber eine gute Prävention.

Ich bin überrascht, wie viele Schüler glauben, die Aufgaben in einer Klassenarbeit von der ersten bis zu letzten Aufgabe schön der Reihe nach rechnen zu müssen. Das ist nicht notwendig und bringt auch nicht mehr Punkte. Effektiver ist es, erst mal alle Aufgaben durch zu lesen, sich die offenbar Einfachste raus zu suchen und mit dieser zu beginnen. Danach die nächste und so weiter. Die harte Nuss kann man sich zum Schluss aufheben – wenn noch Zeit ist. In jeder Mathearbeit gibt es spezielle einfache Aufgaben, die keinen anderen Zweck haben, als genügend Punkte für eine Note 4 zu schaffen. Die zu schaffen ist Pflicht.

Manche Schüler lernen brav und fleißig, um sich am Abend vor der Klassenarbeit selbst richtig fertig zu machen. Dann wird bis in die Nacht neuer Kram gelernt, den man bisher übersehen hat. Zu spät ist zu spät, aus die Maus. Wer am Vorabend wirklich noch meint, etwas tun zu müssen, sollte wiederholen, aber nichts neues Anfangen. Das führt nur zu Unsicherheit und lässt auch das bisher gelernte Wissen verwaschen. Mut zu Lücke! Wenn etwas vergessen wurde: Pech! Besser ist es, sich auf das zu konzentrieren, was man gut kann und damit möglichst viele Punkte zu holen.

Vor einer Mathearbeit laufen manche Mitschüler noch mit dem Buch oder dem Schulheft im Gang herum und verbreiten Hektik. Von diesen Experten gilt es sich fern zu halten! Denen ist nicht mehr zu helfen. Sie binden nur Konzentration und Aufmerksamkeit! Volle Konzentration auf sich selbst, auf das Gelingen ist angesagt.

Viel Erfolg damit!

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